Passende Ratschläge zum Düngen von Lotosblumen zu geben, das ist so eine Sache. Jeder Lotos steht anders und hat andere Ansprüche.
Hier wollen wir Ihnen mal erklären, wie wir mit der Düngung umgehen.
1. Prinzipiell empfiehlt es sich, Lotosblumen, Nelumbo, zu düngen, da diese Pflanzen Starkzehrer sind.
2. Wann kann ich Lotosblumen düngen? Bei uns auf der Seerosenfarm düngen wir Lotosblumen grundsätzlich schon bei der Pflanzung. Dazu benutzen wir sogenannten Langzeitdünger in Tab-Form, den Sie übrigens bei uns auch jederzeit erhalten. Auf einen 45-Liter-Kübel rechnen wir mit 4-5 Düngekegel, die um das Rhizom in die Erde gesteckt werden. Der Vorteil an Langzeitdünger besteht darin, dass die Nährstoffe zwischen 5-7 Monaten an die Pflanze kontinuierlich abgegeben werden. Ist es warm, so diffudiert der Dünger durch die Membran der Kunstharzperlen und gelangt direkt an die Lotoswurzeln. Bei kühlem Wetter passiert das entsprechend weniger. Nun muss der Lotos Blätter machen.
3. Die ersten Schwimmblätter sind entwickelt. Der Lotos ist grundversorgt. Steigen die Temperaturen und der Platzanspruch der Pflanzen, so werden die ersten Stehblätter gebildet.
4. Durch die höheren Temperaturen benötigt die Pflanze entsprechend mehr Nährstoffe. Die Blätter werden lindgrün. Ab hier empfiehlt es sich, das Wetter der kommenden Woche zu beobachten. Das hat folgenden Hintergrund:
Wird es warm bleiben, benötigt der Lotos entsprechend mehr Nährstoffe und kann sie auch gut aufnehmen. Wird es jedoch kühl, kann die Lotosblume den Dünger nicht assimilieren. Die Wurzeln der Pflanzen können dadurch geschädigt werden.
Wird es kühl, warten Sie mit dem Düngen. Die Pflanzen können die Nährstoffe nicht schnell genug aufnehmen. Es droht eine Überdüngung, der sogenannte Hofbrand. Die Adern der Blätter werden dunkelgrün und die Höfe dazwischen verdörren.
5. Düngen mit einem anorganischen Dünger - aber Vorsicht! Sollten Sie warmes Wetter erwarten, geben Sie dem "Starkzehrer" etwas mehr "Stoff". Rühren Sie einen halben Teelöffel Blaukorn oder einen blütenbetonten Dünger in ein Glas Wasser ein und gießen Sie es in die Lotos-Kübel. Achten Sie darauf, dass dieser Dünger auch Spurenelemente, wie zum Beispiel Magnesium beinhaltet.
6. Zu dem genannten Volldünger düngen wir zusätzlich - sehr vorsichtig- mit einem Eisendünger, wie man ihn für grünen Rasen verwendet. Dieser beinhaltet wirklich alle wichtigen Spurenelemente. Einfach eben falls einen halben Teelöffel pro 45-Liter-Topf auflösen und das Wasser damit gießen.
Bei gutem Wetter wird sich der Erfolg der Düngung direkt innerhalb einer Woche einstellen. Grünes Laub und prächtige Pflanzen.
7. Die Dosis macht das Gift. Es empfiehlt sich, bei der Düngung nicht mutig zu sein. Dünger Sie lieber in kleinen Dosen, dafür jedoch öfter. Es bedarf einiger Beobachtung der Pflanzen und ein gewisses Augenmaß, das man mit der Zeit jedoch entwickelt.
Im Idealfall erkennen Sie einen blauen Schimmer auf den Blättern. Das ist eine perfekt ernährte Pflanze.
8. Düngen Sie die Lotosblumen nach Bedarf. Wir düngen unsere Nelumbo in der Vegetationszeit etwa alle 3 Wochen, wetterabhängig und haben damit gute Erfolge in Brandenburg.
8. Im August ist Schluss. Egal, wie das Wetter ab August noch wird, die Nelumbo müssen ausreifen. Das ist wie mit dicken Kindern - wer zuviel füttert, der provoziert Krankheiten. Die Pflanzen müssen sich auf den Winter vorbereiten und die Rhizome müssen aushärten.
Tun sie das nicht, so sind sie anfällig gegen Kälte und Keime. Deshalb gilt: Egal, wie sehr es wehtut, lassen Sie die Lotosblumen ab August hungern. Sie haben ihren Dienst getan und dürfen jetzt in die Winterruhe gehen.